Entstehungsgeschichte
EINE GEMEINSAME GRENZÜBERSCHREITENDE VISION
Die Gründung eines „FORUM HUMANISMUS am OBERRHEIN“ (FHR/FHO) geht auf eine Gruppe engagierter Experten aus den verschiedensten gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Bereichen zurück, die beiderseits des Rheins leben und arbeiten und das kulturelle Bindeglied des Renaissance-Humanismus als gemeinsames Erbe und zugleich gemeinsamen Gestaltungsauftrag wieder ins gesellschaftliche Blickfeld rücken möchten.
Der „rheinische Humanismus“ ist seit Jahrhunderten
in Wissenschaft und Politik wie auch im privaten und gesellschaftlichen Alltag der Grenzbevölkerung lebendig. Seine eigenständige Entwicklung begann im 15./16. Jahrhundert mit dem rasanten Aufblühen der Natur- und Geisteswissenschaften und der schönen Künste. Es entwickelte sich ein reger Austausch von Waren, Dienstleistungen und Wissen. Auch das zunehmend gebildete Bürgertum genoss die neuen Möglichkeiten der Meinungs- und Versammlungsfreiheit und des ungehinderten Reisens. Im Kern ging es damals um die gleichen Phänomene wie in der globalisierten Welt von heute, allerdings mit einem fundamentalen Unterschied : inzwischen stehen finanzielle und wirtschaftliche Faktoren an erster Stelle, permanente weltumspannende und auf kurzfristigen Gewinn ausgerichtete Geschäfte ; ein gemeinsames humanistisches Leitbild und eine langfristige Vision für die Zukunft unserer Zivilgesellschaften scheint nicht mehr erkennbar.
Humanismus am Oberrhein im 21. Jahrhundert
Der Verein FHR/FHO hat sich bei seiner Gründung im Juli 2014 vorgenommen, Lebensweise und -grundsätze in den Ländern beiderseits des Oberrheins zu vergleichen und Gemeinsamkeiten und Verschiedenheiten aufzudecken. Welche Anregungen können Franzosen, Deutsche und Schweizer im Nachbarland gewinnen? Sind die Erfahrungen der Nachbarn ohne weiteres übertragbar, oder sind sie system- oder ideologiebedingt so verschieden, dass sie sich nicht übertragen lassen? Gibt es gemeinsame Wurzeln im Renaissance-Humanismus? Der Verein will dazu beitragen, dass die Menschen über die Grenzen hinweg im Vertrauen auf gemeinsame Werte eine menschenwürdige Zukunft planen und gestalten.